1. Wenn Denken zu viel wird
Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Menschen einfache Antworten auf komplexe Fragen suchen. Populisten liefern sie. Verpackt in Emotionen, zugespitzt auf Schuldige, leicht konsumierbar. Wer differenziert, verliert. Wer denkt, steht allein.
Gleichzeitig gerät das Leistungsprinzip ins Zwielicht. Kritik wird mit Kränkung verwechselt, Wettbewerb mit Ungerechtigkeit, Verantwortung mit Überforderung. Wer herausragt, stört.
In dieser Reihe geht es um Gedanken, die sich nicht in Headlines pressen lassen. Es geht um Fragen, die unbequem sind und um Beobachtungen, die vielleicht polarisieren.
Was passiert, wenn Denken zur Zumutung wird?
Was bleibt, wenn Leistung nicht mehr zählt?
Und wie leicht wird beides zur Einladung für all jene, die die Herrschaft über das Denken übernehmen wollen?
Diese Texte sind subjektiv. Vielleicht auch ein wenig provokativ, weil sie zum Selbst-Denken anregen wollen.